(Originaltext aus dem englischen von Noah übersetzt)
Die Weihnachtszeit ist für Menschen, die den Verlust eines geliebten Menschen betrauern, oft ein Wechselbad der Gefühle. Erinnerungen an gemeinsame Feiertage, Traditionen und die Abwesenheit eines geliebten Menschen können eine ohnehin schon schwierige Zeit noch schwerer machen. Inmitten des gesellschaftlichen Drangs nach Freude und Feiern können Trauernde das Gefühl haben, nicht mehr im Einklang mit der Welt um sie herum zu sein. Achtsamkeit, die Praxis, mit den eigenen Emotionen präsent zu sein, ohne sie zu bewerten, kann ein wirksames Mittel sein, um die Komplexität der Trauer in dieser festlichen Zeit zu bewältigen.
Den gegenwärtigen Moment umarmen
Achtsamkeit ermutigt uns, unsere Trauer zuzulassen, anstatt sie zu verdrängen oder sie mit erzwungener Fröhlichkeit zu überdecken. Das bedeutet nicht, dass wir den Feiertag oder den Verlust ignorieren, sondern dass wir mit den aufkommenden Gefühlen – ob Freude, Traurigkeit, Wut oder Sehnsucht – präsent sind. Während der Feiertage könnte das so aussehen:
– Erkennen Sie Momente des Schmerzes an, wenn sie kommen, z.B. wenn Sie ein Lied hören, das Sie an Ihren geliebten Menschen erinnert.
– Erlauben Sie sich, Glück oder Trost zu empfinden, wenn es sich ergibt, ohne Schuldgefühle.
– Schaffen Sie kleine Rituale, wie z.B. das Anzünden einer Kerze im Gedenken an den geliebten Menschen, um präsent zu bleiben und seine Abwesenheit zu ehren.
Indem Sie sich auf das konzentrieren, was im Moment geschieht, anstatt in der Vergangenheit zu schwelgen oder sich Gedanken darüber zu machen, wie sich die Saison anfühlen „sollte“, kann Achtsamkeit Ihnen in einer emotional turbulenten Zeit helfen.
Achtsame Praktiken für die Trauer während der Feiertage
Bei der achtsamen Trauer geht es nicht darum, den Schmerz zu vermeiden, sondern ihm sanft und mit Selbstmitgefühl zu begegnen. Hier sind einige Übungen, die eine achtsame Trauerarbeit während der Weihnachtszeit unterstützen können:
Bewusstes Atmen: Wenn überwältigende Emotionen aufkommen, halten Sie inne und atmen Sie tief durch. Konzentrieren Sie sich auf das Gefühl Ihres Atems, der in Ihren Körper ein- und austritt. Diese einfache Handlung kann Ihnen helfen, im gegenwärtigen Moment zu verweilen.
Akzeptieren ohne zu urteilen: Nehmen Sie Ihre Gefühle wahr, ohne sie als „gut“ oder „schlecht“ zu bezeichnen. Erinnern Sie sich daran, dass Trauer eine natürliche Reaktion auf einen Verlust ist und dass es in Ordnung ist, das zu fühlen, was Sie gerade empfinden.
Körper-Scans: Nehmen Sie sich ein paar Augenblicke Zeit, um zu bemerken, wo in Ihrem Körper Spannungen oder Schwere herrschen. Diese Übung kann Ihnen bewusst machen, wie sich die Trauer körperlich manifestiert, und Ihnen die Möglichkeit geben, einige dieser Spannungen zu lösen.
Achtsame Traditionen: Passen Sie Feiertagstraditionen auf eine Weise an, die sich sinnvoll anfühlt. Wenn das Plätzchenbacken eine gemeinsame Aktivität mit Ihrem geliebten Menschen war, könnten Sie sein Lieblingsrezept backen und sich dabei auf den Prozess konzentrieren, um sein Andenken zu ehren.
Die Kraft der geteilten Achtsamkeit in der Trauer
Trauer kann sich isolierend anfühlen, aber Achtsamkeit ist keine Übung, die man allein machen muss. Gemeinsame Achtsamkeit – das Zusammenkommen mit anderen auf eine gegenwärtige, bewusste Art und Weise – kann die Beziehungen vertiefen und während der Feiertage Trost spenden.
Achtsames Zuhören: Setzen Sie sich mit Ihrer Familie oder Freunden zusammen und tauschen Sie Geschichten oder Erinnerungen über Ihren geliebten Menschen aus. Üben Sie sich im achtsamen Zuhören, indem Sie jedem Sprecher Ihre volle Aufmerksamkeit schenken, ohne ihn zu unterbrechen oder zu versuchen, seine Gefühle zu korrigieren. So kann sich jeder gehört und unterstützt fühlen.
Gruppenrituale: Führen Sie Rituale durch, die zu kollektiver Präsenz einladen, z. B. das Anzünden von Kerzen, das Rezitieren eines Lieblingsgedichts oder das Anlegen einer Erinnerungsbox mit Notizen oder Gegenständen, die Sie an Ihren geliebten Menschen erinnern. Diese gemeinsamen Handlungen können ein Gefühl der gemeinsamen Heilung fördern.
Gemeinschaftliche Meditation: Wenn Sie sich wohl fühlen, nehmen Sie an einer Gruppenmeditation teil, die sich mit Trauer und Heilung befasst. Ein gemeinsamer Raum mit anderen, die Ihren Schmerz verstehen, kann zutiefst tröstlich sein.
Gefühle in der Zweisamkeit würdigen
Gemeinsame Achtsamkeit hilft trauernden Menschen, sich weniger allein zu fühlen. Sie schafft einen Raum, in dem die Gefühle aller Beteiligten anerkannt werden, unabhängig davon, ob sie Ihre eigenen widerspiegeln oder ganz anders sind. Diese gemeinsame Präsenz erinnert uns daran, dass Trauer eine universelle Erfahrung ist, auch wenn jeder Weg einzigartig ist.
Sie können zum Beispiel einen Abend mit geliebten Menschen verbringen und darüber nachdenken, was Sie an der verstorbenen Person am meisten vermissen. Eine Person wird vielleicht weinen, eine andere lachen. In diesen Momenten Achtsamkeit zu üben bedeutet, jeder Reaktion Raum zu geben, ohne zu urteilen oder Erwartungen zu haben.
Balance zwischen Einsamkeit und Verbindung
Achtsamkeit hilft Ihnen auch dabei, das Gleichgewicht zwischen der Suche nach Einsamkeit und der Suche nach Verbundenheit zu finden. Beides ist während der Trauer wichtig, aber die Feiertage können dieses Gleichgewicht erschweren. Vielleicht fühlen Sie sich unter Druck gesetzt, an Zusammenkünften teilzunehmen oder Traditionen beizubehalten, die sich nicht mehr richtig anfühlen.
Ein achtsamer Ansatz ermöglicht es Ihnen, in sich zu gehen, bevor Sie Verpflichtungen eingehen:
– Nehme ich an dieser Veranstaltung teil, weil ich es möchte, oder weil ich glaube, dass ich es sollte?
– Was würde mir in diesem Moment Trost oder Bedeutung bringen?
– Wie kann ich meine Trauer ehren, während ich mich mit anderen austausche?
Indem Sie auf Ihre Bedürfnisse achten, können Sie Entscheidungen treffen, die mit Ihrem Trauerprozess übereinstimmen.
Trost im Hier und Jetzt finden
Die Trauer verschwindet nicht während der Feiertage, aber Achtsamkeit kann Ihnen helfen, sie friedlicher zu bewältigen. Indem Sie sich auf die Gegenwart konzentrieren, Ihre Emotionen akzeptieren und achtsame Momente mit anderen teilen, können Sie mit Anmut und Mitgefühl für sich selbst und Ihre Mitmenschen durch die Feiertage gehen.
Die Weihnachtszeit kann auch im Angesicht eines Verlustes noch einen Sinn haben. Durch achtsames Trauern – sowohl allein als auch mit anderen – schaffen Sie Raum für Heilung, Verbundenheit und die bittersüße Schönheit der Erinnerung an Ihren geliebten Menschen inmitten der Festtage.